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Neues Jahr, altes Spiel! Das frische Jahr ist keine fünf Tage alt und der Gegenwind für die Jünger des motorisierten Zweirades wird spürbar. Das heißt, eigentlich hatte er gar nicht nachgelassen, vielmehr haben wir uns den weihnachtlichen Windschatten gegönnt, um Luft zu holen. Im juristischen Streit um die Sperrung der Strecke zwischen Hennickendorf und Ahrensdorf deutet sich erwartungsgemäß die nächste Runde an, die zwei Gerichtsentscheidungen im Sinne unserer Anträge (wir berichteten) kann der Landkreis natürlich unmöglich auf sich sitzen lassen. Na dann…Feuer frei! Wir haben dieser Art der kollektiven Bestrafung den Kampf angesagt und exakt so wird es sein. Geld und Zeit könnten wir zweifelsfrei sehr gut anderweitig verbrennen, aufgeben ist jedoch keine Option. Der Aufwand und das Theater um die Sperrungen einzelner Strecken- und Streckenabschnitte mag zuweilen übertrieben wirken, jedoch geht es in der Tat gar nicht um die einzelne Strecke. Es geht um den rechtlichen Umgang mit uns als Motorradfahrer. Mir sind viele der aktuell für Motorräder gesperrten Strecken gar nicht bekannt und folglich liegt mir persönlich auch nichts an genau dieser Straße. Einem anderen Biker ganz sicher schon und allein aus diesem Grund wird mir die Sperrung einer Strecke niemals egal sein. Angesichts der unzähligen Bestrebungen, das Motorradfahren im Kontext von Verkehrslärm und angeblicher Gefährdung Dritter pauschal zu kriminalisieren, halte ich es für nahezu fahrlässig, nicht entschieden dagegen zu halten. Einer vollzogenen Verbotsverfügung bzw. einer rechtlichen Einschränkung juristisch entgegen zu wirken, kostet viel Geld und noch mehr Zeit. Der Ausgang eines solchen, oft langwierigen Verfahrens ist ungewiss, vor allem ist jedoch das Verbot bis zu einer Entscheidung in der Welt, für uns alle. Insofern verfolgen wir den Ansatz der Prävention und halten bei aufziehendem Unheil Angriff für die bessere Verteidigung. Es ist ein leichtes für die Gegner der freien (Motorrad-)Mobilität, ihre offensichtlichen Pläne zur schrittweisen Abschaffung des „Problems“ voranzutreiben, hält sich unser kollektiver Widerstand doch in sehr überschaubaren Grenzen. Richter und Politiker, dessen bin ich mir sicher, beziehen die Betrachtung möglicher Gegenwehr ins Kalkül ihrer Entscheidungen für oder gegen uns ein. Wirklich schwer machen wir es ihnen nicht. Gemessen daran, dass ich vieles, was ich vor fünf Jahren in unserer politischen Landschaft für unmöglich hielt, heute als teils bittere Realität erkennen muss, mag ich mich nicht zurücklehnen und ich mag auch nicht abwarten. Vielmehr frage ich mich immer öfter: Wann handelst Du?

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